Fragebogen zur positiven Gesundheit

Fragebogen zur Positiven Gesundheit: Die eigenen Stärken in den Fokus nehmen

04-06-2021

Wir haben unsere Plattform um den Fragebogen zur Positiven Gesundheit (FPG) ergänzt. Dieser basiert auf den Prinzipien der Positiven Psychologie und dem Positiven Gesundheitsbegriff. Bei der Entwicklung des FPG stand das Ziel im Vordergrund, den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Patienten zu erfassen.

Auf welchen Grundlagen basiert der Fragebogen zur Positiven Gesundheit?
In der Vergangenheit haben Therapeuten, Wissenschaftler und Ärzte psychische Krankheiten fast ausschließlich aus medizinischer Perspektive betrachtet. Sie untersuchten Symptome, Beschwerden und Einschränkungen und fanden viele Ansätze, wie diese gemildert werden konnten. Durch diesen Fokus hat die Psychologie viele Erkenntnisse über menschliches Leid gewonnen, sodass viele verschiedene Therapieformen entwickelt werden konnten, die wirksam bei der Behandlung oder sogar Prävention psychischer Krankheiten sind. Die Zentrierung allein auf Beschwerden zeichnet jedoch ein einseitiges Bild. Lebenswege verlaufen nicht geradlinig, sie setzen sich aus Höhen und Tiefen zusammen. Ein ausbalanciertere Betrachtung innerhalb der Psychologie soll dem Rechnung tragen. So entstand die Positive Psychologie, die sich gleichermaßen auf Krankheit und Glück, auf Beschwerden und Stärken fokussiert.

Die Positive Psychologie soll Beschwerden ausdrücklich nicht kleinreden oder abtun. Sie hebt die Stärken und Ressourcen der Menschen vielmehr durch die Anerkennung von Krankheit, Schmerz, Verlust, Leid und Unzulänglichkeiten hervor. Sie erkennt das Leiden und sucht eine mögliche Linderung davon. Positive Psychologie erfordert daher eine Veränderung der Aufmerksamkeit und der Denkweise von beschwerdeorientiert zu kraftorientiert. Die zentrale Frage ist, wie eine Person ihre nutzen kann, um bestehende (psychologische) Beschwerden zu reduzieren, ihre Resilienz zu stärken und sich persönlich weiterzuentwickeln.

Im Einklang mit diesem Umdenken haben wir den Fragenbogen zur Positiven Gesundheit (FPG) entwickelt. Der Fragebogen bildet die allgemeine Gesundheit eines Patienten ab und zeigt, in welchen Bereichen es noch Entwicklungspotenzial gibt. Aber noch wichtiger ist, dass der Fragebogen auch veranschaulicht, welche positiven Bereiche es gibt, sodass der Patient damit beginnen kann, seine psychischen Beschwerden zu reduzieren. Wenn ein Patient beispielsweise bei der Resilienz eine hohe Punktzahl erreicht, können Sie als Behandelnder gemeinsam mit Ihrem Patienten herausfinden, was ihn so belastbar macht und wie die damit verbundenen Fähigkeiten verwendet werden können, um Beschwerden zu reduzieren.

Wie ist der Fragebogen zur Positiven Gesundheit aufgebaut?
Der FPG besteht aus sieben Bereichen, die sich aus den Antworten auf jeweils fünf Fragen zusammensetzen:

1.) Physische Gesundheit
Dieser Bereich hilft bei der Abschätzung der körperlichen Gesundheit und dem Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise.

2.) Psychische Gesundheit
Wie ist es um die psychische Gesundheit bestellt? Hier stehen etwa Konzentrationsfähigkeit oder Kontaktfreudigkeit im Mittelpunkt.

3.) Sinnfindung
In diesem Bereich wird der Patient gefragt, wie die Grundbedürfnisse erfüllt werden (Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit), ob er im Einklang mit seinen eigenen Werten lebt und an der Gesellschaft teilhat.

4.) Lebensqualität
Dieser Bereich befasst sich mit Glück und der Zufriedenheit mit den Lebensumgebung.

5.) Resilienz
Hier stehen die Qualitäten des Patienten im Fokus, die ihn in die Lage versetzen, ein psychologisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen, wenn er mit einer Stresssituation konfrontiert wird.

6.) Funktionieren im Alltag
Die Fragen zu diesem Thema sollen helfen zu beurteilen, wie gut der Patient den alltäglichen Tätigkeiten im Haushalt und bei der Erwerbsarbeit gewachsen ist und seine Funktionen erfüllt.

7.) Lösungsorientierung
Dieser Abschnitt fragt nach den adaptiven Strategien, die der Patient anwendet, um schwierige Situationen zu bewältigen.

In welchen Bereichen kann der Fragebogen zur Positiven Gesundheit eingesetzt werden?
Den Fragebogen zur Positiven Gesundheit können Therapeuten oder Ärzte vor oder während der Therapie oder zur Beratung von Menschen mit psychischen Problemen verwenden. Jedoch beschränkt sich sein Einsatz nicht nur auf die psychotherapeutische Versorgung, sondern kann auch im Rahmen der Allgemeinmedizin oder der Prävention genutzt werden. Ebenfalls kann das Instrument auch bei Menschen ohne offensichtliche psychische Beschwerden eingesetzt werden. Durch den ganzheitlichen Fokus ist auch eine Anwendung in der möglich. Weitere Informationen zum FPG finden Sie im Handbuch.

Wie kann ich den Fragebogen in meine Arbeit einbinden?
Sie wollen den FPG und das Empfangsmodul ausprobieren oder andere Fragebögen und E-Health-Items testen? Registrieren Sie sich hier für ein Demokonto und schauen, wie Sie unsere Inhalte in Ihren Praxisalltag integrieren können.

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